Kulturelle Einrichtungen haben die Möglichkeit, auf künstlerische und informative Weise gesellschaftliche Missstände und Diskriminierungen zu thematisieren. Gleichzeitig werden auch innerhalb des Kulturbetriebs diskriminierende Praxen reproduziert. Dazu gehört etwa, dass Menschen aus marginalisierten Bevölkerungsgruppen in Filmen, auf Bühnen oder in Museen personell wie thematisch unterrepräsentiert sind und /oder Zugangsmöglichkeiten fehlen.
- Werden Sie Fördermittel für Kulturbeiträge bereitstellen, die sich kritisch mit Vorurteilen auseinandersetzen, für Diskriminierung sensibilisieren oder gesellschaftliche Vielfalt in nicht stereotyper Weise darstellen?
- Wie werden Sie dafür sorgen, dass Kulturinstitutionen marginalisierte Bevölkerungsgruppen in ihrer Personalstruktur
angemessen abbilden, ihre Perspektiven in den Angeboten und Inhalten repräsentieren und gruppenspezifische Zugangsbarrieren abbauen? - Werden Sie die Förderung von Kunst- und Kulturprojekten sowie -stätten verstärken, welche die Sprachdiversität Sachsen-Anhalts in besonderem Maße widerspiegeln?
Die Angebote vieler Kulturinstitutionen tragen der wachsenden Vielfalt in der Gesellschaft oft nicht ausreichend Rechnung. Der Anspruch, Kulturelle Bildung und künstlerisch-kulturelle Angebote für Alle als einen wesentlichen Bestandteil gesellschaftlicher Teilhabe umzusetzen, ist dabei unbestritten. Es gibt Kulturinstitutionen, die sich auf den Weg gemacht haben, Diversität und echte Teilhabe in ihrer Arbeit und in ihren kulturellen Angeboten zu gewährleisten. Indes ist die Differenz zwischen Anspruch und Wirklichkeit in diesem Feld noch immer sehr groß.
Wir sehen die Notwendigkeit, die Diversität im Kulturbereich zu erhöhen, um dem Anspruch einer diskriminierungskritischen Kulturszene gerecht zu werden. DIE LINKE wird sich in einer Überarbeitung ihres Landeskulturkonzeptes mit dem Thema Diversität und Diskriminierung auseinandersetzen, um Bedingungen zu formulieren, unter denen schrittweise diskriminierungssensible Strukturen in der Kultur gefördert werden können. Dabei muss ein klarer und verbindlicher Rahmen für mehr Sensibilität bei der Vergabe von Fördermitteln, bei der Durchführung von Veranstaltungen sowie bei der Besetzung von Fachbeiräten, Jurys und Personalstellen im Kulturbetrieb entwickelt werden.
Kultur ist ein hohes Gut von Verfassungsrang, Teilhabe daran ein Menschenrecht. Unsere Kulturpolitik unterstützt daher Angebote von und Teilhabe für Angehörige aller Altersgruppen und Lebenswelten. Insbesondere Kinder und Jugendliche aller gesellschaftlichen Gruppen brauchen einen frühen und spielerischen Zugang zur Kultur – sowohl im urbanen wie auch in den ländlichen Räumen. Wir wollen deshalb eine grundlegende Reform der Förderrichtlinien sowie eine Überprüfung der institutionell geförderten Institutionen. Kulturförderung soll insbesondere diejenigen Projekte und Institutionen erreichen, die die reale gesellschaftliche Vielfalt sowohl in ihren Teams als auch in ihrer Zielgruppe abbilden. Damit jede*r einen einfachen Zugang zu ihnen hat und ihre Angebote nutzen und gestalten kann, müssen bestehende soziale, finanzielle oder bauliche Hürden abgebaut werden, etwa durch den kostenlosen Eintritt für Schüler*innen in Museen in öffentlicher Hand oder durch die Sonntagsöffnung von Bibliotheken.
Kunst und Kultur thematisieren mit den ihnen eigenen ästhetischen Ausdrucksmitteln schon seit jeher Formen der Diskriminierung und Ausgrenzung, stoßen Debatten und Diskussionen an und tragen zu gesellschaftlichen Veränderungsprozessen bei.
Wir stellen leider fest, dass sich die soziale Spaltung der Gesellschaft auch in der kulturellen Teilhabe äußert. Die Integrationsgeschichte zugewanderter Bürger*innen, die Anerkennung kultureller Vielfalt sowie interkulturelle Aspekte sollen zukünftig auch im Kulturbereich stärker berücksichtigt werden. Wir werden Kultureinrichtungen unterstützen, die sich interkulturell für ihr Publikum öffnen, aber auch eigene Traditionen, Praxen und Arbeitsmechanismen hinterfragen.
In der letzten Zeit ist auch im Kulturbereich die Sensibilität bspw. für Diversität im Kulturbetrieb, Machtstrukturen am Theater oder auch Teilhabe von marginalisierten Gruppen deutlich gestiegen und es gibt zahlreiche kulturspezifische Handlungsansätze, dem zu begegnen. Insbesondere in der Publikumsforschung liegt viel Potenzial für eine stärkere Beachtung und Öffnung für bisher nicht in den Blick genommene Gruppen. Hier wollen wir eine Studie auf den Weg bringen, um Potenzial für eine stärkere Beteiligung zu eruieren.
Die Kultureinrichtungen entscheiden selbstständig über ihr Personal, ihre Strukturen und Arbeitsweisen. Wir können und wollen den Wandel unterstützen, aber nicht in die Autonomie der Einrichtungen oder in Programme oder Spielpläne etc. eingreifen. Wir vertrauen den Kultureinrichtungen, dass sie den Wandel sensibel in ihren Einrichtungen begleiten.
Die Freiheit der Kunst durch eine angemessen institutionelle Förderung ebenso wie eine angemessene Projektförderung zu erhalten und zu stärken ist uns ein besonderes Anliegen. Dies gilt erstmal für die Kunst- und Kulturbranche insgesamt, der wir so viel Freiraum wie möglich geben wollen.
Bei uns Freien Demokraten hat die Freiheit der Kunst einen besonders hohen Stellenwert. Wir sind der Auffassung, dass die Abbildung marginalisierter Bevölkerungsgruppen gesamtgesellschaftlich (stärker) thematisiert werden muss, vertrauen im Kulturbetrieb statt politischer Vorgaben jedoch auf die Verantwortung der Branche selber.
Die Stärkung diskriminierungssensibler Förderprogramme ebenso wie die Stärkung von Projekten mit einem Schwerpunkt der Sprachdiversität ist dabei ein Teil.
Mindestens die Mehrsprachige Ausführung aller unserer öffentlichen Inhalte und Protokolle. Sobald eine Person bei uns mit Englisch als Sprache besser zurechtkommt, wird das Arbeitstreffen, Sitzung oder Plenar auf Englisch geführt, um dieser Person die Partizipation zu erleichtern und unsere Mitglieder im Umgang mit einer weiteren Sprache zu schulen.
Personengruppen mit einem ethnischen, kulturellen oder religiösen Hintergrund werden bei der Erstellung von Landeslisten und der Vergabe von Mandaten bevorzugt.
Auch bei der Erstellung der Rednerinnenliste werden Menschen mit einer anderen sexuellen Orientierung bevorzugt, damit ein hetero-männlich dominierte Diskussionskultur unterbunden wird.
Keine inhaltsbezogene Rückmeldung, Verweis auf Regierungsprogramm 2021 – 2026
Keine Rückmeldung von AfD Sachsen-Anhalt; Allianz für Menschenrechte, Tier- und Naturschutz (Tierschutzallianz) Landesverband Sachsen-Anhalt,;Basisdemokratische Partei Deutschland (die Basis); Freie Bürger Mitteldeutschland FBM; FREIE WÄHLER / Landesverband Sachsen-Anhalt; Gartenpartei; Liberal-Konservative Reformer LKR, Landesverband Sachsen-Anhalt; Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP Sachsen-Anhalt); Partei der Humanisten; Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative (Die PARTEI) Landesverband Sachsen-Anhalt; PARTEI MENSCH UMWELT TIERSCHUTZ, Landesverband Sachsen-Anhalt; Piratenpartei Sachsen-Anhalt